Derzeit gilt Azelainsäure (noch) als absoluter Geheimtipp in der Beauty-Welt und ist nur in ausgewählten Produkten zu finden. Was der Powervitalstoff Azelainsäure kann.
Was ist Azelainsäure?
Chemisch zählt Azelainsäure nicht zu den bekannten AHAs (Alphahydroxy-Säuren) oder BHAs (Betahydroxy-Säuren), sondern zu den Dicarbonsäuren. Auch wenn „Säure“ zunächst oft ätzend klingt, müssen sich Beauty-Fans keine Sorgen machen – Dicarbonsäuren gehören zu den guten Säuren. In der Natur kommt Azelainsäure in Getreidesorten wie Weizen, Gerste und Roggen vor. In der Kosmetikbranche werden jedoch meist synthetische Formen aus Gründen der Wirksamkeit und Haltbarkeit verwendet. Diese werden dann aus Rizinusöl oder Kaliumpermanganat hergestellt und Gels, Cremes und Salben beigemengt. Unter Mediziner*innen ist der Wirkstoff schon lange bekannt: In den 1980er Jahren haben Ärzt*innen das hohe Potenzial der Azelainsäure zur Behandlung von Rosazea und Akne erkannt.
Wie wirkt Azelainsäure auf die Haut?
Azelainsäure hat einen ähnlichen Effekt wie ein mildes Exfoliant-Peeling. Die Säure hilft, verstopfte Poren zu reinigen und sorgt für ein glattes und ebenmäßigeres Hautbild. Azelainsäure ist darüber hinaus ein starkes Antioxidans, welches schädliche Umwelteinflüsse und freie Radikale abfängt. Unsere Haut wird so quasi von innen gestärkt und von außen geschützt.
Die vielfältige Wirkungsweise von Azelainsäure auf einen Blick:
-Antibakterielle Wirkung: Azelainsäure reguliert die Talgproduktion. Poren werden dadurch verfeinert und Mitesser schonend entfernt. Die Haut ist weniger fettig und Pickel heilen besser ab.
-Antioxidative Wirkung: Azelainsäure ist dank seiner zellschützenden Wirkung ein wahres Anti-Aging-Mittel. Es beugt vorzeitiger Hautalterung vor und schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen.
-Aufhellende Wirkung: Bei Hyperpigmentierung kommt die Säure ebenfalls zum Einsatz. Sie besitzt eine leicht aufhellende Wirkung, wodurch Narben und Pigmentflecken verblassen und nicht mehr so leicht zu erkennen sind.
-Entzündungshemmende Wirkung: Verhornungen und Rötungen, die meist bei Akne oder Roszea auftreten, werden durch das Auftragen von Azelainsäure gelindert. Zudem wird das Bakterienwachstum gehemmt.
Warum eignet Azelainsäure insbesondere bei Akne und Rosacea?
In der Bekämpfung von Akne gilt Azelainsäure schon lange als Wunderwaffe. Mediziner*innen verschreiben bereits seit den 1980er Jahren Cremes, Gels oder Salben mit dem Wirkstoff. Das liegt daran, dass Azelainsäure gleich auf mehreren Ebenen gegen unreine Haut wirkt. Die Säure reinigt verstopfte Poren und lindert Verhornungsstörungen. Dadurch entstehen weniger Pickel und Mitesser. Die Bildung von Aknebakterien wird ebenfalls abgeschwächt. Entzündliche Pusteln heilen dadurch besser ab oder entstehen gar nicht mehr.
Bei der Hauterkrankung Rosacea wird Azelainsäure ebenfalls bevorzugt eingesetzt. Rosacea äußert sich durch gerötete Gesichtshaut aber auch durch entzündliche Papeln und Pusteln, wodurch die Krankheit auf den ersten Blick wie Akne aussieht. Die Rötungen, Papel und Pusteln sind auf entzündliche Prozesse in der Haut zurückzuführen. Hier setzt Azelainsäure gezielt an, indem es eine entzündungshemmende Wirkung aufweist. Verhornungen und Rötungen werden gelindert und die Haut beruhigt sich.
Vor- und Nachteile von Azelainsäure?
Gerade bei entzündlichen Hauterkrankungen aber auch als Anti-Aging-Mittel ist der Einsatz von Azelainsäure von Vorteil. Die Säure wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, antioxidativ und leicht aufhellend. Ein Nachteil an Azelainsäure ist jedoch, dass es sich um einen schwer zu formulierenden Wirkstoff handelt, der nur in wenigen Hautpflegeprodukten zu finden ist. Wurde das Produkt mit Azelainsäure nicht richtig formuliert, kann es zu einer körnigen Textur kommen und Probleme mit der Haut verursachen. Am besten greift man zu Produkten mit einer Azelainsäure-Konzentration von 10%. Das macht häufig einen bedeutenden Unterschied und sorgt für sichtbare Verbesserungen des Hautbildes. Sind die Hautprobleme besonders hartnäckig (z.B. schwere Akne), sind verschreibungspflichtige Produkte mit einer höheren Konzentration empfehlenswert.
Was es sonst noch zu beachten gibt
Azelainsäure ist ein wahrer Beauty-Allrounder und die ideale Waffe im Kampf gegen Akne, Hautunreinheiten und Rosacea. Doch eignet sich die Säure auch wirklich für jeden Hauttyp? Ob sich eine Behandlung mit Azelainsäure lohnt, hängt stark von den individuellen Hautbedürfnissen ab. Bei der Anwendung von Azelainsäure kann es auch zu Nebenwirkungen wie Juckreiz oder trockenen Hautstellen kommen. Für Menschen, die sowieso eher zu trockener Haut, Spannungsgefühlen und Juckreiz neigen, ist Azelainsäure daher weniger empfehlenswert.